Literatur + kreatives Schreiben
KuBiS-Brille – Literatur + Kreatives Schreiben

KuBiS-Brille – Literatur + Kreatives Schreiben

Vom Vorlesen zum Selberlesen

Mit Autorenlesungen innerhalb der Schule und dem Format „Tolles Buch“ wird die Lesemotivation der Schüler:innen angesprochen. Durch das Hören und Erleben von professionellen Lesungen und Vermittlungsformaten wird dabei unmittelbar die Wirkung von Literatur erfahren. Gerade in Zeiten rückläufigen Leseverhaltens stellen diese punktuellen Ereignisse sicherlich eine Bereicherung für den Literaturunterricht dar. Im Schuljahr 2022/23 standen hierfür Gelder aus dem Programm „Aufholen nach Corona“ zur Verfügung.

Kulturelle Teilhabe in gemeinsamer Verantwortung

Beim Projekt „Schulhausroman“ wird innerhalb des regulären Deutschunterrichts unter Leitung von professionellen Schriftsteller:innen die eigene kreative Schreibpraxis gefördert. Den Schüler:innen wird Raum für Wahrnehmungen und kreative Prozesse gegeben. Schwellenängste werden abgebaut und die Lernenden werden durch künstlerische Vermittlungsmethoden ermutigt, Bildungsressourcen für sich zu nutzen und kreativ aktiv zu werden. Gleichzeitig stärkt das gemeinsame Erschaffen eines Romans die Klassengemeinschaft nachhaltig. Da der Roman gedruckt und auch öffentlich in einer kulturellen Institution von den Lernenden präsentiert wird, erleben die Schüler:innen kulturelle Teilhabe hautnah. Das Projekt ist im Bereich der Lese- und Schreibförderung angesiedelt und wird unter dem Titel „Schulhausroman Brandenburg 2022“ vom MBJS aus Lottomitteln gefördert. Das Land Brandenburg ist seit 2019 an dem ursprünglich in Zürich entwickelten Konzept beteiligt.

Lernen mit allen Sinnen: Viel Raum für ästhetische Wahrnehmung

Das außerunterrichtliche Projekt der Schreibwerkstatt „Hinter den Kulissen“ stellte ein freiwilliges jahrgangsübergreifendes Angebot für besonders schreibfreudige Schüler:innen dar. Dieses Projekt wurde zwar von der Autorin Jana Franke angeleitet (vgl. auch https://janafrankepotsdam.com/schreibwerkstatt/hinter-den-kulissen/), gleichzeitig kamen die Lernenden auch in engen Kontakt mit zahlreichen weiteren an dem Projekt beteiligten Wissenschaftler:innen und Künstler:innen in unterschiedlichen Kultureinrichtunen und Ateliers. So wurde im Verlauf der Werkstattstunden, die zum Teil als ganze oder halbe Projekttage organisiert wurden, den Schüler:innen wiederholt viel Raum für das Sammeln ästhetischer Erfahrungen gegeben. Zum Beispiel wurde bei der Exkursion ins Naturkundemuseums viel Wert auf das Sehen gelegt und mit dem Auftrag, das zu sehen, was normalerweise nicht ins Auge fällt, ein ungewöhnlicher und die Kreativität anregender Auftrag erteilt. Ausgestattet mit Fotoapparaten konnten dann besondere Wahrnehmungen festgehalten werden, sich ergebende Gedankengänge wurden unmittelbar zu Papier gebracht. Durch den Blick auch über die Ausstellungsräume hinaus und über den Kontakt mit Wissenschaftlerinnen hat sich der Horizont der Teilnehmer:innen zusätzlich erweitert. Weitere Schreibideen ergaben sich im haptischen Spiel mit dem Material in einer Keramikwerkstatt einer Potsdamer Künstlerin, bei der Worte in Keramik geprägt wurden. In diesem Projekt sind sehr subjektive Texte entstanden, die eindrucksvoll eine vertiefende persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen Identität belegen. Gefördert wurde dieses Projekt der Bundesverbandes Friedrich Bödecker Kreise e.V., und durch das Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Die Zusammenarbeit der Voltaireschule mit der Autorin Jana Franka findet eine erfreulicherweise eine Fortsetzung im Ganztag mit der Leitung der AG „Kreatives Schreiben“.